Montag, 17. Dezember 2012

Tiefschneefliegen

Was macht man eigentlich im Winter, wenn man fliegen will, der Startplatz aber tief verschneit ist und keine geräumte Straße hoch führt?
Genau! man stapft durch den Tiefschnee einfach so lange nach Oben, bis man nicht mehr kann.
So ähnlich habe ich das am vorletzten Wochenende am Breitnauer Kopf gemacht. Der  Berg ist schon bei der Anfahrt durch das Münstertal eine schöne Erscheinung, wenn auch die Spitze diesmal noch tief im Nebel lag.  Doch es sollte noch aufklaren. Die ersten 100 hm ging es zum Glück im oberen Münstertal noch auf einer geräumten Straße gemütlich nach oben. Danach konnte ich den Trampelpfad einer Ziegenherde bis zu ihrer Hütte nutzen um flott nach oben zu kommen. Ab da war allerdings Schluss mit Lustig. Mit Tourenski oder Schneeschuhen wäre ich ab dort evtl. besser voran gekommen, doch zeigt dieser Film, das der folgende Start zumindest mit den Schneeschuhen auch nicht ganz ohne ist. Da ich beides nicht habe, ging es also so zu Fuß durch den Tiefschnee. Nach zwei längeren Anstiegen, jede Menge Schnee in den Schuhen und meinen 18 kg auf dem Buckel ging mir doch die Puste aus. 
120 hm hätten von dieser Hütte noch bis zum offiziellen Startplatz gefehlt, doch dunkel und wieder nebliger wurde es auch bald. Da die Wiese (naja, unter den 40-60 cm Schnee ist wohl so was wie eine Wiese) einigermaßen hindernisfrei und steil genug war, lief der Start auch von dort ohne Probleme. Die Landung machte ich keine 30 m vom Auto entfernt, um möglichst schnell den Schnee aus den Schuhen los zu werden. Einen wesentlich entspannteren Aufstieg hätte ich sicherlich in Oberried haben können, da dort nur die letzten 200 m im Flachen zum Startplatz im Tiefschnee durchstapft werden müssen. Doch leider ist für uns Tütenflieger der Start nur in Anwesenheit der Flugschule erlaubt, die sich dort viel zu selten blicken lässt. Am vergangenen Wochenende war leider nicht ans fliegen zu denken, zu viel Wind und nass von oben. Und was geht so über Weihnachten? So wie's in den Mittelfristprognosen (s.unten) bisher aussieht gewinnen häufiger die atlantischen Tiefausläufer gegen Väterchen Frost aus dem Russlandhoch. Zwangsläufig bedeutet das für uns in der Übergangszone viel Wind, "warme" Temperaturen und noch mehr nass von oben :-(....

Bleibt mir nur allen ein Frohes Fest zu wünschen und zu hoffen, dass der Weihnachtsmann auch ein bisschen fliegbares Wetter auf seinem Schlitten dabei hat.


Donnerstag, 6. Dezember 2012

Winterfliegen

Ihr könnt doch bestimmt im Winter nicht fliegen, oder?
Den Satz habe ich in letzter Zeit zu oft gehört. Und tatsächlich sah's bisher recht mau aus. Nu' geht's aber wieder los!
Der erste Abgleiter des letzten Wochenendes war leider nur sehr kurz, da ich am Samstag auf dem Weg nach Hause noch schnell ein neues Fluggebiet besuchen wollte. Der Röttberg, in der Nähe des malerischen Wertheims bei Würzburg gelegen, bietet nur ca. schlappe 130 hm (den in der dhv-Datenbank angegebenen 255 hm glaube ich nicht), bietet aber bei entsprechenden Bedingungen im Sommer wohl einiges an Streckenpotential. An diesem windschwachen Tag war eher der Aufstieg durch die verwaisten und mit Wald überwachsenen Rotsandstein-Terrassen interessanter als der Flug. Möglich, das dort vor ein paar Jahrzehnten noch Weinreben standen. 
Auch der Startplatz ist eher von der besonderen Sorte. Eine abrupte Kante ist gefolgt von mittelhohem Gestrüpp, das, so lange der Wind ordentlich von vorne kommt, wohl kein Problem darstellt. Für die windschwachen Tage muss man eben die dahinter gelegene kurze und wenig geneigte Wiese nutzen, um sich mit einem gerade noch nicht abhebendem Schirm über die Kante rauszuwuchten. 

Sonntag. Auch Zuhause hat es geschneit und einen ordentlicher SSW-Wind steht an, 3-4 Bft laut Windfinder in Bad Kissingen. Also mache ich meinen Frühschoppen ..äh -Flug am Michelsberg. Hatte ich schon mal erwähnt, das ich diesen Hügel liebe? Wenn sonst wegen zu viel Wind nix mehr geht in der Rhön, ist der Michelsberg gerade recht. Auch deshalb, weil ich von Zuhause aus fast hinlaufen könnte. Nur leider kommt der Wind am Sonntag morgen noch zu schwach und zu sehr aus Süd. Wie gewohnt biege ich dann auch noch beim ersten Flug nach rechts ab und verpasse den richtigen Einstieg. Beim zweiten Flug nehme ich zwar die für diesen Wind bessere Seite, dennoch ist er zu schwach, um oben zu bleiben. Macht ja nix. Mittag kommt die Front und bringt frischen Wind :-), aber auch neuen Schnee. 
Jetzt passt der Wind in Richtung und Stärke. Nur dumm, dass ich meine dicken Handschuhe Zuhause hab liegen lassen. Nach ein paar Minuten sind die Finger Eis und ich muss landen gehen. Es geht also doch was im Winter, wenn auch mit kalten Fingern.