Sonntag, 1. Januar 2012

Die Lücken nutzen

Nachdem wir im November einen der sonnigsten und den trockensten Monat seit Wetteraufzeichnung hatten, verabschiedete sich das Jahr 2011 von der verregneten und sehr windigen Seite. Da war nicht viel mit fliegen zu holen. Am Sonntag vor Weihnachten wagte ich einen kurzen Ausflug auf die Schwarzwaldhöhen, um mit meinem kleinen Schirm mein Groundhandlingsdefizit etwas auszugleichen. Der Wind war in der Höhe ordentlich stramm auf SW vorhergesagt, daher war auf halber Höhe der Steingrubenberg bei Sankt Peter meine erste Wahl. Ab 300 m ging das Grün und Braun langsam in ein schönes schirmschonendes schneeweiß über.  Auf 900 m lagen dann ordentliche 20 cm Schnee. Leider kam der Wind oben gänzlich aus West, wodurch ich noch mal auf den Übungshang am Brosihof wechselte. Dort kam der Wind schön von vorne mit Nebelschwaden und Schneeschauern durchsetzt. Aber halt! Was ist das? Windböen erzeugen im Wald ein charakteristisches Rauschen. Doch war mir das Geräusch an diesem Hang etwas zu gleichmässig und auch zu schnell im Rhythmus. Nach ein paar Minuten verzogen sich für wenige Sekunden die Nebelschwaden an der Waldkante und gaben den Blick frei auf die dort stehenden Windkraftanlagen. Jetzt war zumindest auch klar wo sie stehen! Kein Wort davon in der Dhv-Gländedatenbank (s.o.). Nun war der Wind ja schon ordentlich stark, eigentlich optimal um mit dem kleinen Schirm dort auf dem recht weitläufigen Gelände schön im Pulverschnee herumzutoben. Doch die Aussicht mit einer Böe evtl. doch nach oben, hinten und in Richtung Windräder versetzt zu werden, haben mich überzeugt, doch nur am Fusse des Hanges, weit genug entfernt von den Windrädern, ein wenig Groundhandling zu betreiben.
Weihnachten Zuhause, zweiter Feiertag, ein Wind- und Regenfenster tut sich auf, das genutzt werden will. Leider war der Wind doch schon zu schwach um am Michelsberg noch was reißen zu können. Am 29.12 früh morgens um 8:15 ergab sich dann am gleichen Hang noch einmal eine kurze Möglichkeit. Die Windrichtung war wieder perfekt, in Böen war der Wind aber erheblich stärker. Ich tüttele noch ewig mit den Leinen rum, da ich möglichst weit unten im steilen Bereich aufziehen wollte, um nicht gleich ausgehebelt zu werden. Nach 5 Minuten raffe ich den Kram zusammen und lege den Schirm doch weiter oben aus. Jetzt bekomme ich auch das Leinengewirr entheddert und widme mich den weiteren Startvorbereitungen. Die Geländedatenbank übertreibt nicht, wenn sie den Startplatz in den Auflagen als schwierig bezeichnet. Da muss alles passen! In einer schwächeren Phase komme ich gut raus und stehe auch gleich im Halbgas fast auf dem Fleck. Ok! Spätestens wenn's im Halbgas nicht wirklich mehr vorwärts gegen den Wind geht, sollte man sich schleunigst vom Acker machen. Es gab auch schon gemütlichere (und längere :-) Flüge an diesem kleinen Hang und da ich nur meine dünnen Handschuhe anhabe, werden mir nach 15 min eh die Finger kalt. Dickere Handschuhe hätte ich sogar in Reichweite gehabt, bei dem Gewackele wollte ich die Bremsen aber nicht los lassen. Also Ohren rein und über dem Landeplatz fast auf der Stelle hängend runter kommen.
Was nun im neuen Jahr? Es bleibt verblasen und regnerisch. Ein Sturmtief nach dem anderen findet den Weg zu uns und macht all meine Flugpläne zunichte. Montag: zu nass und windig, Dienstag und Mittwoch viel zu windig. Donnerstag: sowieso. Freitag: etwas weniger Wind und kälter, aber wohl immer noch zu viel Wind. Samstag und Sonntag kann man sich auch schenken. Na dann, das neue Jahr kann nur besser werden :-)

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