Montag, 27. Februar 2012

Schaust du dem Windsack ins Maul .....

So langsam wird es frühlingshaft im Ländle. Seit Tagen gibt es verbreitet schon zweistellige Temperaturwerte mit maximal 14 °C am Samstag im Rhein-Main Gebiet. Der kommende Donnerstag stellt mit vorhergesagten 16 °C den bisherigen Höhepunkt der warmen Witterung dar. Spätestens am Sonntag ist's aber mit den lauen Tagestemperaturen wieder vorbei. Das schöne Hoch zieht sich nach Spitzbergen zurück und schenkt uns mit einer N-NW-Strömung einen feucht-kalten Gruß aus seiner neuen Heimat.
Daher sollte das gute Wetter genutzt werden. Evtl. lohnt sich am Mittwoch oder Donnerstag ein kleiner Feierabendhüpfer wo auch immer. Meteomedia meldet auf dem Feldberg einen ordentlich strammen Wind aus NO für den Mittwoch und etwas schwächer aus SO für den Donnerstag. Schaut man sich die Prognosen für die umliegenden Stationen an die nur ein paar 100m tiefer liegen, so wird der Wind schon fliegbar bis eher zu schwach, die Richtung bleibt allerdings bei NO-O für Mittwoch. Einzig beim Donnerstag gibt es alle möglichen Windrichtungen. Ein Blick auf die 925 hPa Windkarte des GFS Modells bestätigt dann auch die Nordost-Tendenz für den Mittwoch und das Drehen von NO nach O, SO und SW über den Donnerstag hinweg. Ob das mal so kommt ? Nun denn wohin ? Mal sehen, der Kandel geht ja eigentlich immer :-). Zumindest am Donnerstag Abend sollte der Südstartplatz auch von der überregionalen Windrichtung her passen. 

Das hat er übrigens auch am vorletzten Wochenende. Nach der Langlauftour auf der Stübenwasenspur war ich tatsächlich noch am Kandel. Gerne wäre ich ja vom Branden oder in der Todtnauer Gegend mal geflogen, da ich weniger weit hätte fahren müssen. Nur hat man vom Feldberg aus schon die Nebelschwaden im Süden und dann auch im Münstertal gesehen. Im Norden, Richtung Kandel sah alles unbewölkt aus. Ca. 1 m Schnee und nicht die geringste Chance auf eine Mitfahrgelegenheit zurück nach oben haben mich um 16 Uhr nicht davon abgehalten noch einen Abgleiter vom Kandel Südstartplatz zu machen. Der Start war einfach, da viel vom Schnee gut zusammengetrampelt war und der Wind brauchbar von S wehte. Der Flug war latürnich kurz, denn zum soaren war er wie immer nicht stark genug. Dafür war die Landung mal wieder eine Glanzleistung. Nicht nur am Start sollte man DIE Regel für den Windsack beachten: Schaust du dem Windsack ins Maul, ist was faul. Durch ein wenig herumturnen in der Luft hatte ich zu spät bemerkt, dass die Kaltluft schon den Hang herunterfloss und damit die übliche Windrichtung überlagerte. Daher kam ich mit etwas mehr Tempo als üblich auf der mit Schneeflecken und Pfützen durchsetzten Wiese an. In bestem Wiesenmatsch-Gleiten baute ich das zusätzliche Tempo mit meinem Schuhwerk ab und beförderte mit einem Spritz-Streu-Faktor von 1:10 jede Menge Matsch in meinen Beinsack des Impress 2+. Suuuuuper , Vollhorst ! Zum groben Reinigen konnten zum Glück ein paar der letzten Schneefelder benutzt werden. Der Rest tritt sich fest ! Zum Ausgleich bekam ich die wohl einzige Transportgelegenheit des Abends auf den Kandel von einem regionalem GasWasserS...(Solar!) -Installateur mit privater Hütte auf dem Kandel. Vielen Dank an den Herrn Streck.

Und was war am letzen Wochenende ? Naja, da gab's Wichtigeres in Erlangen. Auch nächstes Wochenende wird ähnlich in der Rhön. Doch diesmal nehme ich den Tandem mit, denn diese Woche könnte noch der Tandemschein ankommen. Der Wind ist bisher für Samstag schwach aus SO und für Sonntag auflebend für NW vorhergesagt. Sollte der Regen tatsächlich erst in der Nacht auf Montag kommen (wenn überhaupt), so könnte das am Sonntag z.B. was am Arnsberg werden.

Freitag, 17. Februar 2012

Die (Flieger-) Welt ist ein Dorf


Irgendjemand sagte mal: "Gleitschimflieger sind doch alles Individualisten". Dem kann man einerseits zustimmen, da die meisten alleine für sich in der Luft unterweg sind. Selbst wenn man sich im Flug so weit annähern möchte, dass eine Unterhaltung möglich wäre, ist es doch recht mühsam und natürlich auch nicht ganz ungefährlich. Selbst per Funk kommt da keine rechte Freude auf. Dem steht andererseits der Schnack vor und nach dem Flug mit dem kommunikationsfördernden Landebier entgegen. Eine nette Erfahrung die ich schon öfters gemacht habe passt auch ganz gut ins Bild eines geselligen Fliegers. Nicht selten dort, wo ich meinen Schirm aufgezogen habe, um etwas Groundhandling zu betreiben (z.B. am Aasee in Münster), kamen nach kurzer Zeit entweder interessierte Fußgänger oder die unterschiedlichsten Flieger daher um einen kurzen Schnack mit allerlei Fachsimpelei abzuhalten. So auch wieder am letzten Wochenende. Es war Samstag nachmittag, diesmal in Bayreuth (der Vielflieger hatte zur Geburtstagsfeier eingeladen) auf einer gut verschneiten Wiese mit brauchbar knackig kaltem Nordostwind. Kaum ein paar Minuten mit der kleinen Groundhandlingstüte herumgetollt, schon kommt ein Nachbar (Fallschirmflieger) aus seiner warmen Wohnung gekrochen um sich die Sache näher anzusehen. Später hält noch ein Auto an der Straße an und mir kommt ein alter Bekannter aus Bayreuth entgegen. Is' nich' wahr, das ja mal n Zufall, der Markus !
Wir hatten uns im Sauerland beim Schnupperkurs für's Motorschirmfliegen kennengelernt. Nun nach fast einem Jahr sieht man sich wieder und keiner fliegt mehr mit dem Motor. Ich nicht, weil ich den Schein erst gar nicht fertig gemacht hatte und Markus nicht, da er seinen Motor (oder wars nur der Rotor?) geschrottet hatte. Markus' Aktivitäten sind hier näher zu bestaunen. Hätten wir uns an dem Tag früher getroffen, wäre ich gerne zum rumturnen nach Spänfleck mitgekommen.
Auch am Sonntag war noch schönstes Wetter, leider etwas schwachwindig.  Der kurzen Wegbeschreibung von Markus folgend, wollten wir (der Vielflieger und ich) uns den Hang bei Spänfleck auch mal näher ansehen, haben ihn aber nicht gefunden und sind dafür dann am Sophienberg "gelandet". Leider ist der Hang flacher als man das von der Ferne erahnt, aber Spass hat es allemal gemacht.

Auch eine Woche früher musste ich am Sonntag nachmittag mal kurz mit dem Schirm auf die Piste um die Entzugserscheinungen etwas abzumildern. Fürs richtige Fliegen war der Wind allerdings zu stark und ich hatte keine Zeit weiter weg zu fahren. Daher machte ich mich endlich mal auf die Suche nach einer brauchbaren Wiese für NO bei mir in der Umgebung. Und tatsächlich knapp 500 m von der Wohnung entfernt fand ich eine kleine feine Wiese etwas am Hang und recht frei angeströmt, sogar mit einer kleinen Kante die man runterhüpfen kann. 1,5 h Später wurde es dunkel und die Ersatzdroge Groundhandling wirkte.

Die Vorfreude aufs Frühjahr mit dem Tandem. 
Noch sieht man hier und da die Eisschollen in den Bächlein und auf den Wiesen liegen, doch zum Glück ist seit ein paar Tagen der strenge Frost Geschichte. Im Breisgau könnte man meinen, der Frühling steht schon in den Startlöchern, so warm kommt einem das Wetter im Vergleich zu den letzten Wochen vor. Gestern gab es sogar schon schöne Thermik-Wolken. Nun denn, ein Wochenende steht bevor, das für Samstag zunächst einen Langlaufausflug auf den Schauinsland vorsieht und dann mit einem Flug von einem der umliegenden SW-Hänge verfeinert werden könnte. Doch wohin?  Ein zweiter Versuch mal vom Branden zu hüpfen könnte was werden. Etwas weiter weg davon finden sich bei Todtnau auch ein paar schöne Hänge, an denen man evtl. sogar soaren könnte. Mal sehen wie's wird. Der Sonntag wird wohl zu windig und zu nass. Da kann man getrost dem närrischen Treiben zuschauen, oder selber narren. Und was macht der Tandem? Tja mal sehen wann der Schein endlich bei mir eintrudelt. Bisher hakte das noch am neuen Medical (Fliegerärzliches Atest). Seit Montag hab ich ein neues Medical und seit Mittwoch sind die Dokumente auf dem Weg nach Österreich, von wo aus ich auch alsbald Post erwarte. Dann braucht's noch nur noch gutes Wetter, Zeit und Passagiere die mitfliegen wollen.