Freitag, 17. Februar 2012

Die (Flieger-) Welt ist ein Dorf


Irgendjemand sagte mal: "Gleitschimflieger sind doch alles Individualisten". Dem kann man einerseits zustimmen, da die meisten alleine für sich in der Luft unterweg sind. Selbst wenn man sich im Flug so weit annähern möchte, dass eine Unterhaltung möglich wäre, ist es doch recht mühsam und natürlich auch nicht ganz ungefährlich. Selbst per Funk kommt da keine rechte Freude auf. Dem steht andererseits der Schnack vor und nach dem Flug mit dem kommunikationsfördernden Landebier entgegen. Eine nette Erfahrung die ich schon öfters gemacht habe passt auch ganz gut ins Bild eines geselligen Fliegers. Nicht selten dort, wo ich meinen Schirm aufgezogen habe, um etwas Groundhandling zu betreiben (z.B. am Aasee in Münster), kamen nach kurzer Zeit entweder interessierte Fußgänger oder die unterschiedlichsten Flieger daher um einen kurzen Schnack mit allerlei Fachsimpelei abzuhalten. So auch wieder am letzten Wochenende. Es war Samstag nachmittag, diesmal in Bayreuth (der Vielflieger hatte zur Geburtstagsfeier eingeladen) auf einer gut verschneiten Wiese mit brauchbar knackig kaltem Nordostwind. Kaum ein paar Minuten mit der kleinen Groundhandlingstüte herumgetollt, schon kommt ein Nachbar (Fallschirmflieger) aus seiner warmen Wohnung gekrochen um sich die Sache näher anzusehen. Später hält noch ein Auto an der Straße an und mir kommt ein alter Bekannter aus Bayreuth entgegen. Is' nich' wahr, das ja mal n Zufall, der Markus !
Wir hatten uns im Sauerland beim Schnupperkurs für's Motorschirmfliegen kennengelernt. Nun nach fast einem Jahr sieht man sich wieder und keiner fliegt mehr mit dem Motor. Ich nicht, weil ich den Schein erst gar nicht fertig gemacht hatte und Markus nicht, da er seinen Motor (oder wars nur der Rotor?) geschrottet hatte. Markus' Aktivitäten sind hier näher zu bestaunen. Hätten wir uns an dem Tag früher getroffen, wäre ich gerne zum rumturnen nach Spänfleck mitgekommen.
Auch am Sonntag war noch schönstes Wetter, leider etwas schwachwindig.  Der kurzen Wegbeschreibung von Markus folgend, wollten wir (der Vielflieger und ich) uns den Hang bei Spänfleck auch mal näher ansehen, haben ihn aber nicht gefunden und sind dafür dann am Sophienberg "gelandet". Leider ist der Hang flacher als man das von der Ferne erahnt, aber Spass hat es allemal gemacht.

Auch eine Woche früher musste ich am Sonntag nachmittag mal kurz mit dem Schirm auf die Piste um die Entzugserscheinungen etwas abzumildern. Fürs richtige Fliegen war der Wind allerdings zu stark und ich hatte keine Zeit weiter weg zu fahren. Daher machte ich mich endlich mal auf die Suche nach einer brauchbaren Wiese für NO bei mir in der Umgebung. Und tatsächlich knapp 500 m von der Wohnung entfernt fand ich eine kleine feine Wiese etwas am Hang und recht frei angeströmt, sogar mit einer kleinen Kante die man runterhüpfen kann. 1,5 h Später wurde es dunkel und die Ersatzdroge Groundhandling wirkte.

Die Vorfreude aufs Frühjahr mit dem Tandem. 
Noch sieht man hier und da die Eisschollen in den Bächlein und auf den Wiesen liegen, doch zum Glück ist seit ein paar Tagen der strenge Frost Geschichte. Im Breisgau könnte man meinen, der Frühling steht schon in den Startlöchern, so warm kommt einem das Wetter im Vergleich zu den letzten Wochen vor. Gestern gab es sogar schon schöne Thermik-Wolken. Nun denn, ein Wochenende steht bevor, das für Samstag zunächst einen Langlaufausflug auf den Schauinsland vorsieht und dann mit einem Flug von einem der umliegenden SW-Hänge verfeinert werden könnte. Doch wohin?  Ein zweiter Versuch mal vom Branden zu hüpfen könnte was werden. Etwas weiter weg davon finden sich bei Todtnau auch ein paar schöne Hänge, an denen man evtl. sogar soaren könnte. Mal sehen wie's wird. Der Sonntag wird wohl zu windig und zu nass. Da kann man getrost dem närrischen Treiben zuschauen, oder selber narren. Und was macht der Tandem? Tja mal sehen wann der Schein endlich bei mir eintrudelt. Bisher hakte das noch am neuen Medical (Fliegerärzliches Atest). Seit Montag hab ich ein neues Medical und seit Mittwoch sind die Dokumente auf dem Weg nach Österreich, von wo aus ich auch alsbald Post erwarte. Dann braucht's noch nur noch gutes Wetter, Zeit und Passagiere die mitfliegen wollen.

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