Mittwoch, 20. Februar 2013

Parawaiting

Eine der eher nervigen Begleiterscheinungen des Gleitschirmfliegens ist das Warten auf fliegbare oder bessere Bedingungen. Eine besonders frustrierende Variante davon ist der Rückenwind am Startplatz, der einen sicheren Start verhindert, da man nicht wie sonst mit wenigen Schritten bei moderater Laufgeschwindigkeit raus kommt, sondern die nötige Abhebegeschwindigkeit kaum erlaufen kann. So standen wir also an einem der letzten Wochenenden auf der Straße ca. 100 hm unterhalb des Sonnhaldeberges und wunderten uns ob des runterfließenden Nordwindes, obwohl am Feldberg und dem Schauinsland bester Südwind vorhergesagt und tatsächlich auch anstand.
Selbst die wunderschön zaghaften Thermikwolken wenige hundert Meter über uns zogen brav gen Norden, nur dem Wind an unserem Hang war das egal. Also fuhren wir erst mal an den Gegenhang um dort drüben mit dem gleichen Problem ebenso ratlos wieder abzuziehen.
Da die Sonne aber kräftig auf den Südhang um die Mittagszeit schien hatten wir noch ein wenig Hoffnung, das der Wind thermisch unterstützt doch noch mal von vorne kommen könnte. Also wieder die Talseite gewechselt und den Rest diesmal nach oben gelaufen. Doch leider wehte auch am Startplatz immer noch ein konstanter Wind von hinten. Nach 1,5 h Warterei kam für drei Minuten tatsächlich mal eine leichte Briese den Hang herauf geweht. Dumm nur, dass des Hasen Startvorbereitungen erst dann begannen und nach fünf Minuten erst abgeschlossen waren. Nach einer weiteren Stunde warten auf die nächste Ablösung zogen dann Schleierwolken auf und bedeckten noch die letzte Hoffnung unter sich. Also mussten wir mit dem ganzen Krempel wieder runter zum Auto laufen.
Wie könnts auch anders sein kam jetzt auf halber Höhe der Wind dann doch wieder von vorne, warum auch immer. Jetzt is auch scho Wurst, ich pack jetzt aus bevors wieder rum is und hau mich raus, auch wenn das nicht der offizielle Startplatz ist.
Da der Start völlig problemlos und der Hang auch steil genug und gut geeignet war hatte der Hase nun auch Blut geleckt. Die nächsten beiden Starts machte sie, auch wenn die Höhe von 150m nur einen kurzen Abgleiter ermöglichte. Immerhin besser als ohne Flug und 3h Warterei unverrichteter Dinge wieder nach Hause zu fahren. Die letzten Wochenenden mit zweifelhaften Wetterbedingungen haben wir lieber gleich mit Alternativaktivitäten wie Langlaufen oder Abfahrtski verbracht als zu warten ob sich der Nebel noch auflöst oder der Wind doch noch dreht. Es kommen auch wieder bessere Zeiten, aber hoffentlich bald!

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