Montag, 1. Juli 2013

Little-X-Black Forest

Für den letzten Mittwoch wollte ich mal abseits der üblichen Pfade was neues ausprobieren. Es war NNW-Wind angesagt, der zwar am Kandel auch beflogen wurde, den Kommentaren im dhv-xc nach zu Urteilen aber nicht ganz einfach war. So entschloss ich mich weiter ins Elztal zum neuen W-NW-Startplatz am Tafelbühl zu gehen, der besser für diese Windrichtung passt und gestern auch offiziell eingeweiht wurde. Vom Kandel aus bin ich schon mehrfach dort wieder aufgedreht. So sollte mit einem Start von dort aus doch auch ein netter Flug machbar sein. Soweit der Plan. Da die Auffahrt von Simonswald nach Kostgefäll nur für Vereinsmitglieder erlaubt ist und dann trotzdem noch 30 Minuten Fußmarsch anstehen, ließ ich das Auto gleich bei Haslach-Simonswald stehen. Heute wird es sportlich! Eine nette Einheimische nahm mich noch bis zum Steinweidenhof mit. Immerhin 100 hm gespart, doch hatte ich mir eigentlich einen anderen Weg nach oben ausgedacht. Nach ca. 1:15 Stunden stand ich dann tatsächlich am NW-Startplatz des Tafelbühls. 
Ein kleines Schild erklärt noch mal alle notwendigen Dinge. Der Schneisenstartplatz ist relativ klein, oben flacher und recht schnell steiler werdend. Bei passendem Wind kann man also gut vorwärts wie rückwärts raus. Der Weg im Bild in der Mitte zu sehen stellt kein Problem dar. Ein später Startabbruch ohne Gleitschirmkugeln ist allerdings schwer möglich. Der Flug war, naja, kurz. Zum Soaren war's fast zu wenig Wind und thermisch durch Abschattung auch vorbei. Für ein paar Minuten konnte ich mich an der Westkante soarend halten. Auch wäre es da noch möglich gewesen über den Grat ins richtige Tal zum Auto abzugleiten. Fünf Minuten später stand ich dann leider am offiziellen N-Landeplatz, weit weit weg vom Auto. Das nette an diesem Landeplatz ist, dass er schön lange ist. Als nachteilig wird schon auf der Seite des Gleitschirmclubs Lenticularis e.V. angemerkt, dass die Wiese stark seitlich abfällt, wodurch eine Art Hanglandung gemacht werden muss. Schwierig fand ich das allerdings nicht. Man muss eben im letzten Moment auf einer Seite etwas mehr durchziehen und landet so leicht hangaufwärts. Steht der Schirm noch in der Luft kann man gleich wieder durchstarten und den kleinen Hang knapp über dem Boden bis zum Weg hinuntergleiten. Schwieriger finde ich seine Lage in einem Seitentaleinschnitt südlich von Oberwinden. Die letzten 30 hm liegen komplett im Lee des doch öfters merklichen Elzaler Talwindes. Bei stärkerem Nordwind und tiefer Position sollte man natürlich auch bald den Weg zum Landeplatz antreten.
Nun stand ich also im falschen Tal ca. 13 km vom Auto entfernt mit meinem Monsterrucksack von ca. 18 kg Gewicht. Mein erster Plan wäre gewesen bis Gutach zu laufen und von dort per Daumentaxi weiter zu kommen. Doch wenn ich schon mal da bin kann ich auch gleich noch mal zum Hörnleberg hoch und von dort versuchen bis Simonswald abzugleiten. Geplant getan. ca. 1h später stand ich am nächsten neuen Startplatz, dem Süd-Startplatz (eigentlich SW) des Hörnlebergs.
Dieser SW-Startplatz ist in etwa vergleichbar mit dem vom Tafelbühl. Oben auch flach und noch mal kürzer und dann richtig schön steil. Weiter unten verläuft noch ein Weg, der aber bei passenden Bedingungen kaum touchiert werden kann. Also auslegen, aufziehen, abgleiten. Thermisch ging eh nix mehr und immerhin war auch der Nordwestwind eingeschlafen. Bei Simonswald, wenige (na 60-80 m werden es schon gewesen sein) Meter über dem Schwimmbad, stand dann noch die letzte Entscheidung des Tages an. Unterhalb des Schwimmbades landen und noch mal Laufen, oder gibt es noch eine alternative Landemöglichkeit näher zum Auto (was leider erst ganz spät einsehbar war)? Bei schon ca. 1100 gelaufenen Höhenmeter wählte ich die faule Variante und nahm für die Landung ein paar Abzüge in der B-Note in Kauf. Für diesen Tag war's dann echt genug Lauferei.
Ab Sonntag den 07. Juli darf dann den Profis abwechselnd beim Laufen und Fliegen zugeschaut werden wie sie sich in zwei Wochen von Salzburg bis Monaco über die Alpen quälen. Hier der Link zu den X-alps.

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