Freitag, 16. August 2013

Sommer, Sonne, fliegen

Nun hat die Tandemsaison begonnen. Am Sonntag vor zwei Wochen kurbelten wir knapp 2 Stunden am Kandel herum. Im Vergleich mit anderen Tagen kam mir das schon etwas zäh vor, da es nicht höher als ca. 1500 m ging. Dafür, dass am Morgen noch ein ordentliches Gewitter durchzog, kann man sich aber über die anschließend guten Flug-Bedingungen nicht beschweren. Einzig die Disziplin beim Finden der gemeinsamen Drehrichtung in der Thermik hätte etwas besser sein können. Sollte ich mal wieder das Verlangen haben Klimmzüge in der Luft zu machen, oder mal mit dem Tandem auf Strecke gehen wollen, weis ich ja jetzt wer stundenlange Kurbelei in bockiger Thermik ohne Probleme vorne dran verträgt. 
Nur das mit dem Steuern durch den Passagier müssen wir noch ein wenig üben :-) A gscheite Veschper in der Luft braucht auf jeden Fall zwei freie Hände. Kathi du bist gebucht :-)

Ein paar Tage zuvor durfte ich schon mit weiteren Passagieren einen verlängerten Abgleiter und einen recht späten ganz sanften Abgleiter nach Thermikende machen. Passagier Nr. eins war allerdings wider Erwarten doch nicht so Achterbahnfest wie gedacht und düngte die noch satt grünen Schwarzwaldwiesen, leider schon von oben. Passagier Nr. zwei hat sich nach über einjährigen Überredungsversuchen letztendlich doch getraut und den Flug nicht bereut. Sanfter als dieser Flug war in letzter Zeit keiner. Selbst  die Landung war bei ordentlichem Bergwind mit 1-2 kurzen Schritten Butterweich.

Einen Tag zuvor flog ein Wiederholungstäter, der beim letzten Mal Schwierigkeiten hatte ins alte Passagiergurtzeug zu kommen (Frank, dabei bist du doch recht drahtig gebaut, versteh das immer noch nicht :-), diesmal mit dem neuen Passagier-Gurtzeug ohne Probleme mit. Als alter Hase bekam er sogleich noch eine zweite Aufgabe. Die Gopro, die seit ca. 3 Monaten nun fast jeden Flug von meinem Helm aus mitgeschnitten hat habe ich nun mal zwecks Perspektivenwechsel an einen ausziehbaren Wanderstock geklemmt, mit dem der Passagier dann recht hübsche Bilder rund um uns aufnehmen konnte.
Frank, an dir ist ein guter Kameramann verloren gegangen. Mit dem ganzen Videomaterial muss ich mich in der ruhigen Jahreszeit mal hinsetzen und was vorzeigbares zusammenbasteln.

Eine Woche zuvor. Wir sind zu Besuch in meiner Heimat und haben auch den Tandem dabei. Da die Bedingungen für den Ofenthaler Berg nicht 100%ig waren (SW dafür aber ordentlich thermisch, naja kein Wunder bei 37°C im Schatten) und daher kein großer Andrang herrschte, durften wir, der Hase und ich, trotz des Gastflugverbotes an Wochenenden dennoch einen Flug machen. In einer günstigen Phase konnten wir uns in guten Bärten zwei mal knapp 1000m hochkurbeln. So schön und schnell wie es hoch ging war die ganze Höhe aber im Nu im Kampf gegen den Wind wieder weg. Hätten wir nicht einen Termin am frühen Abend in Fuchstadt gehabt, wäre ein langer Flug mit dem Wind evtl. sogar bis Bad Kissingen kein großes Problem gewesen. Was diesen Flug im Nachhinein zusätzlich so besonders macht, ist der Nachahm-Effekt den er auf meinen Hasen hatte. Bisher noch völlig zufrieden mit Abgleitern bei ruhigen Bedingungen kann den Angsthasen plötzlich das Wackeln in der Kandelthermik nicht mehr schockieren. Ist ja mit dem Tandem auch nix passiert. Ja sie fängt sogar an in der Thermik zu kurbeln und flog am letzten Sonntag höher als wir mit dem Tandem. Verrückte Welt :-)  Oder liegt das doch an dem neuen Schirm?  :-)

Noch ein paar Tage früher gab es auch ein paar nette Flüge mit dem Soloschirm am Kandel. Meine FAI-Dreiecke wurden aber leider auch nicht größer. Dafür habe ich einen netten kleinen Hügel im hinteren Schwarzwald für Ostwindlagen entdeckt. Der Drehkopf ist sogar recht einfach per Bahn zu erreichen bietet aber nur schlappe 80 hm. Scheinbar hat bisher noch kein Gleitschirmpilot die richtigen Bedingungen vorgefunden um von diesem kleinen Hügel auch mal wegfliegen zu können. Die nächste NO-Windlage kann kommen und Schnepfenried, Drumont und Konsorten können mir gestohlen bleiben!

Ach, und dann waren ja auch noch Vereinsmeisterschaften am Kandel mit ordentlich NW-Wind.  Beim ersten Flug ging noch nix aber dann versuchte ich mein Glück mal Richtung Titisee. Mit 1600 hm kam ich gerade so über's Glottertal drüber und musste dort den ersten von mehreren schwachen Leebärten abreiten, um nicht gleich nach 5 km wieder abzusaufen. Letztendlich hat mich dann der Talwind vom Höllental gefressen und bei Buchenbach ausgespuckt. Flug Nr. drei war ähnlich verblasen und leeig. Die nicht viel bessere Höhe vom Kandel und Nebenhang schmolz auf den Weg zum Hörnleberg massiv dahin, sodass ich mich sehr niedrig bis fast zum Kampingplatz hinter dem Landeplatz von Waldkirch zurückkämpfen musste. Immerhin wartete dort ein leckeres Abendessen vom Grill auf alle Mitflieger des Tages.








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