Montag, 16. Januar 2012

Geschafft !

Yipi Ya Yeah...   die Tandemprüfung ist bestanden. Und am Ende war mal wieder alles
so einfach :-)
Zunächst aber wollte das Wochenende im Zillertal erst mal organisiert sein. 
Check 1: Wird überhaupt geschult ?  " Ja, koi Problem, koscht komma, I' hob eh no a boar Dandemschüler do, des passt scho' ". O-Ton Manfred. Na dann !
Check 2: Das Wetter.
Schon am letzten Wochenende hatte sich in den Vorhersagen abgezeichnet, dass das Wetter recht brauchbar sein würde.  Wenig Wind aus Nord und nur noch ein paar kleinere Schneeschauer, wovon sich am Samstag morgen die letzten verzogen hatten. Nachmittags kam sogar mal die Sonne raus. Der Sonntag war ein einziger Traum, tiefblauer Himmel, kein Wind, bestes Winter-Abgleiterwetter.

Check 3: Flugdummies.
Mit einem Zwischenstop über Freising (mit Übernachtung bei der Thermiktante) sind wir zu fünft, drei A-Schein-Dummies (Thermiktante, Vielflieger und natürlich der Hase), ein Fußgänger (der Bachelor ;-) und ein Tandemprüfling (erdaselbst), am Samstag Morgen in Mayrhofen aufgeschlagen. DIE Große Dummieauswahl also.
Check 4: Der Schnee!
Etwaige Bedenken der Versammlung am Freitag Abend wegen des vielen Schnees (mind. 1 m) hatte ich im Vorraus versucht zu zerstreuen, leider hatten die Bedenkenträger aber doch recht. Es war nicht einfach zu starten, schon gleich garnicht mit einem Tandem. Da sich auf diesen Hang (Perler) keine Pistenraupe verirren kann, hatten wir mit 9 Leuten  versucht so etwas wie eine Startschneiße in den Schnee zu trampeln. Der Perler ist eigentlich wie jede andere der vielen Almwiesen dort, gut mit dem Auto erreichbar (gerade auch im Winter) und etwas steiler, was bei diesen Bedingungen unverzichtbar war.  Trotzdem versemmelte ich gleich als erster zwei Startversuche und fand mich mit dem Flughörnchen als Passagier alsbald rutschend und übereinander kullernd 20 m weiter unten im Tiefschnee als übergroßer Lebend-Schneeball wieder. Super ! Auslegen, aufziehen, Kontrollblick, alles kein Problem, nur im Tiefschnee dann richtig beschleunigen klappte nicht so gut :-) Entweder wir steckten nach wenigen Schritten im Tiefschnee fest, oder ich bremste den Schirm zu früh und zu viel an, in der Hoffnung, evtl. so doch noch abheben zu können, was aber zum gleichen Resultat führte: Tandemschneekugeln. Erst beim dritten Versuch und mit der richtigen Taktik, den Schirm einfach fliegen lassen, nur wenig, besser garnicht anbremsen, kamen wir in die Luft. Der Rest war Kindergeburtstag. Eine schnelle Acht fliegen, saubere Landeeinteilung und auf den Punkt landen.  Das war's dann auch schon, Praxisteil bestanden. Dann noch schnell die Theorie besprechen und die Theorieprüfung machen. Habe fertig.

Ein kleiner Wermutstropfen bleibt bei der ganzen Sache allerdings. In Österreich braucht man für den Tandemschein ein fliegerärztliches Gesundheitszeugnis. Ich hatte sogar schon eines, das aber dummer Weise schon über 3 Jahre alt war und somit nicht mehr akzeptiert wurde. Nun muss ich mir in Deutschland noch so einen Wisch besorgen, der dann an den österreichischen Verband geschickt werden muss, damit ich schlussendlich meine Lizenz bekomme. Dann kann's aber los gehen. 

Und was sagt das Wetter für die nächsten Tage und das kommende Wochenende? Erst mal bleibt es kalt und sonnig. Donnerstag wird's mild und regnerisch, bevor es am Wochenende wieder kälter mit Schnee bis ganz unten weiter geht.


Sonntag, 1. Januar 2012

Die Lücken nutzen

Nachdem wir im November einen der sonnigsten und den trockensten Monat seit Wetteraufzeichnung hatten, verabschiedete sich das Jahr 2011 von der verregneten und sehr windigen Seite. Da war nicht viel mit fliegen zu holen. Am Sonntag vor Weihnachten wagte ich einen kurzen Ausflug auf die Schwarzwaldhöhen, um mit meinem kleinen Schirm mein Groundhandlingsdefizit etwas auszugleichen. Der Wind war in der Höhe ordentlich stramm auf SW vorhergesagt, daher war auf halber Höhe der Steingrubenberg bei Sankt Peter meine erste Wahl. Ab 300 m ging das Grün und Braun langsam in ein schönes schirmschonendes schneeweiß über.  Auf 900 m lagen dann ordentliche 20 cm Schnee. Leider kam der Wind oben gänzlich aus West, wodurch ich noch mal auf den Übungshang am Brosihof wechselte. Dort kam der Wind schön von vorne mit Nebelschwaden und Schneeschauern durchsetzt. Aber halt! Was ist das? Windböen erzeugen im Wald ein charakteristisches Rauschen. Doch war mir das Geräusch an diesem Hang etwas zu gleichmässig und auch zu schnell im Rhythmus. Nach ein paar Minuten verzogen sich für wenige Sekunden die Nebelschwaden an der Waldkante und gaben den Blick frei auf die dort stehenden Windkraftanlagen. Jetzt war zumindest auch klar wo sie stehen! Kein Wort davon in der Dhv-Gländedatenbank (s.o.). Nun war der Wind ja schon ordentlich stark, eigentlich optimal um mit dem kleinen Schirm dort auf dem recht weitläufigen Gelände schön im Pulverschnee herumzutoben. Doch die Aussicht mit einer Böe evtl. doch nach oben, hinten und in Richtung Windräder versetzt zu werden, haben mich überzeugt, doch nur am Fusse des Hanges, weit genug entfernt von den Windrädern, ein wenig Groundhandling zu betreiben.
Weihnachten Zuhause, zweiter Feiertag, ein Wind- und Regenfenster tut sich auf, das genutzt werden will. Leider war der Wind doch schon zu schwach um am Michelsberg noch was reißen zu können. Am 29.12 früh morgens um 8:15 ergab sich dann am gleichen Hang noch einmal eine kurze Möglichkeit. Die Windrichtung war wieder perfekt, in Böen war der Wind aber erheblich stärker. Ich tüttele noch ewig mit den Leinen rum, da ich möglichst weit unten im steilen Bereich aufziehen wollte, um nicht gleich ausgehebelt zu werden. Nach 5 Minuten raffe ich den Kram zusammen und lege den Schirm doch weiter oben aus. Jetzt bekomme ich auch das Leinengewirr entheddert und widme mich den weiteren Startvorbereitungen. Die Geländedatenbank übertreibt nicht, wenn sie den Startplatz in den Auflagen als schwierig bezeichnet. Da muss alles passen! In einer schwächeren Phase komme ich gut raus und stehe auch gleich im Halbgas fast auf dem Fleck. Ok! Spätestens wenn's im Halbgas nicht wirklich mehr vorwärts gegen den Wind geht, sollte man sich schleunigst vom Acker machen. Es gab auch schon gemütlichere (und längere :-) Flüge an diesem kleinen Hang und da ich nur meine dünnen Handschuhe anhabe, werden mir nach 15 min eh die Finger kalt. Dickere Handschuhe hätte ich sogar in Reichweite gehabt, bei dem Gewackele wollte ich die Bremsen aber nicht los lassen. Also Ohren rein und über dem Landeplatz fast auf der Stelle hängend runter kommen.
Was nun im neuen Jahr? Es bleibt verblasen und regnerisch. Ein Sturmtief nach dem anderen findet den Weg zu uns und macht all meine Flugpläne zunichte. Montag: zu nass und windig, Dienstag und Mittwoch viel zu windig. Donnerstag: sowieso. Freitag: etwas weniger Wind und kälter, aber wohl immer noch zu viel Wind. Samstag und Sonntag kann man sich auch schenken. Na dann, das neue Jahr kann nur besser werden :-)